Medien, Menschen, Meinungen: Es wird viel über Pferde und ihre Bedürfnisse gesprochen. Leider ist darunter weit mehr als die Wahrheit zu finden. Was braucht ein Pferd wirklich um glücklich zu sein? Gut gemeint ist nicht gleich gut gemacht. Dabei sind die Anforderungen an eine artgerechte Pferdehaltung gar nicht so komplex. Für den Anfang könnt Ihr Euch folgende Regeln merken:
Kein Eisen für Hufe
Hufeisen gehören nicht an die Hufe eines Pferdes! Sie machen das Pferd nachweislich krank und vermindern erheblich seine Lebenserwartung.
Keine Höhle für Fluchttiere
Stall- und Boxenhaltung ist extrem wider die Natur des Pferdes. Pferde benötigen einen kontinuierlichen Auslauf (24 Std./Tag), um gesund zu bleiben. Denn nur mit ausreichend Bewegung können die physiologischen Hauptfunktionen wie beispielsweiße die Pumpfunktion des Hufes, Stoffwechselanregung, Giftstoffausscheidung und mehr gewährleistet werden. Die beste Alternative: Ein Offenstall mit vielen Bewegungsanreizen und Weidezugang. Gerne beraten wir Euch zu diesem Thema ausführlich und gehen auf individuelle Fragen ein.
Hufbearbeitung ist mehr als Pediküre
Die Hufe wirken sich umfassend auf den gesamten Organismus des Pferdes aus. Wie groß das Ausmaß wirklich ist, wissen viele Pferdebesitzern, Hufbearbeiter und oft selbst Tierärzte nicht. Die physiologisch korrekte Hufbearbeitung ist ein ganz wesentlicher Einflussfaktor auf den Gesundheitszustand des Pferdes. Im Umkehrschluss führen falsche Hufbearbeitungen zu massiven Schädigungen des Pferdes, wie beispielsweise Hufrehe, Hufgeschwüre, Stoffwechselerkrankungen und vieles mehr.
Du bist, was Du isst!
Eine gesunde und artgerechte Ernährung ist das A und O: Es sollte immer nur staub- und schimmelfreies Heu aus raufaserreichen Grassorten verfüttert werden. Das Heu muss 24 Stunden zur freien Verfügung stehen. Pferde, die Futter rationiert bekommen, stehen unter extremen Stress und haben in der Regel Magengeschwüre, die sehr schmerzhaft sind. Neben qualitativ hochwertigem Heu braucht das Pferd Magerwiesen als Weide, Kräuter und Hafer. Alle anderen Futtersorten in denen z.B. Melasse, Gerste oder Mais enthalten sind, eignen sich nicht.
In freier Wildbahn nehmen Pferde den Großteil ihrer Nahrung direkt vom Boden auf. Es macht deshalb keinen Sinn, Pferdefutter in einer hohen Futterschale oder Ähnliches zu geben. Pferde, die aus erhöhter Position Futter angeboten bekommen, leiden häufig unter Verspannungen in den Muskeln des Rücken-, Hals- und Schulterbereiches. Darüber hinaus verändert sich die Kaumechanik und dadurch entstehen Zahnhaken, ungleichmäßiger Abrieb auf den Zähnen und Verkrampfungen in den Kaumuskeln.
Pferde sind Fellmeister, keine Warmduscher
Decken für Pferde sind unnatürlich. Pferde haben sich über Jahrmillionen im Einklang mit der Natur entwickelt und folglich an diese gut angepasst. Sie sind prädestiniert, Umwelteinflüsse wie Regen, Kälte und Schnee auszuhalten - vorausgesetzt, die Pferde werden artgerecht gehalten und nicht mit Decken und dergleichen vor ihrer natürlichen Umwelt geschützt.