Es ist Frühling! Alle sehnen sich nach Sonne, Wärme, frische Luft und Natur. Ob es der Mensch ist, der die ersten schönen Tage genießt oder der Hund oder das Pferd. Wenn die Natur erwacht, erwachen auch die Lebensgeister der Tiere und Menschen. Wenn da nicht die Pestizide wären, die uns ein paar unbeschwerte Stunden in der Natur vermiesen. Ja, auch die Landwirte erwachen aus dem Winterschlaf und bewirtschaften ihre Flächen, die mit Weizen, Gerste, Mais und Raps angebaut sind. Leider wird in der konventionellen Landwirtschaft zu viel Gift eingesetzt, „um die angebauten Pflanzen vor Schädlingen zu schützen“. Auch unser Flora und Fauna ist von dem übermäßigen Pestizideinsatz betroffen. Pestizide sind verantwortlich für den Rückgang von Vögeln, Insekten und anderen Nützlingen.
Unsere eigene Gesundheit und die unserer Haustiere wie Hund, Katze, Pferd bleiben davon natürlich auch nicht verschont. Gerade Pferdehalter haben das Nachsehen, da sie ihre Lieblinge in der Regel nicht vor den giftigen Pestiziden schützen können. Die Weiden, der Auslauf oder auch der Stall liegen meist in der Nähe solcher Flächen, die bespritzt werden. Und so wundert sich der Pferdebesitzer wieso sein Pferd auf einmal unter Nesselfieber leidet, einen Hufreheschub bekommt oder Probleme mit der Lunge hat. Wenn man die Suchmaschinen im Internet befragt, findet man unter den Hundebesitzern jede Menge Informationen, Warnungen und Ratschläge. Aber sucht man unter dem Stichwort Pferd, findet man relativ wenig darüber. Das muss sich ändern! Die Pferdebesitzer brauchen solche Informationen, einerseits um ihre Pferde zu schützten, andererseits um im Falle eines Falles erste Hilfemaßnahmen für die Gesundheit ihrer Pferde zu unternehmen.
Die Sachlage
In Deutschland werden rund 40.000 Tonnen Pestizide jährlich versprüht. Die Tendenz ist steigend, da die Pflanzen immer anfälliger gegen Schädlinge und Krankheiten werden. Wir finden: Es ist Zeit sich zu wehren! Egal ob als Hundehalter, Pferdehalter oder Naturliebhaber. So darf das nicht weiter gehen. Die Natur geht uns alle etwas an.
Welche Auswirkungen zeigen sich beim Pferd?
- Nesselfieber
- Hufreheschub
- COB vorgeschädigte Pferde können unter extremer Atemnot leiden
- Vergiftungserscheinungen
Was Sie über Pestizide wissen sollten
Um es auf den Punkt zu bringen: Pestizide werden eingesetzt, weil sie giftig sind. Sie unterscheiden sich lediglich in ihrer Wirkweise. So ist das eine giftig bei Kontakt, das andere erst bei der Aufnahme über den Mund. Die meisten aber wirken schon, wenn man sie über die Luft einatmet. Auch ihre Wirkung ist zum Teil auf bestimmte Schädlinge begrenzt. Für alle gilt aber:
1. Sie sind nerven- und hirngiftig. Ihre Giftwirkung zeigt sich meist nicht sofort (es sei denn bei unfallmäßiger Überdosierung), sondern tritt schleichend ein.
2. Pestizide ist ein Sammelbegriff für eine Vielzahl mehr oder weniger gebräuchlicher Begriffe nach Art der Wirkung oder Art des Einsatzes. Hier die wichtigsten:
- Biozide ~ tötet alles Lebende
- Insektizide ~ tötet Insekten
- Fungizide ~ tötet Pilze
- Molluskizide ~ tötet Schnecken
- Rodentizide ~ tötet Nager
- Akarizide ~ tötet Spinnen und Milben
- Herbizide ~ tötet Pflanzen, die als „Un“- Kräuter gelten
Was bedeutet das für uns Menschen?
Pestizide und ihre Gifte haben auch eine Wirkung auf den Menschen. Sie sind akut giftig und können durch langzeitiges Ausdampfen auch eine chronische Vergiftung verursachen. Alle Pestizide sind nerven- und hirnschädigend. Die häufigsten Symptome beim Menschen sind Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Zittern der Glieder, Beklemmungsgefühle, Probleme mit dem Blutdruck, langfristige Probleme mit der Konzentration und ständige Müdigkeit. Bei akuten Vergiftungen sind sehr viel ernstere Symptome zu beobachten. Da viele Pestizide auch chlorierte Kohlenwasserstoffe enthalten, kann bei einer chronischen Vergiftung durch Pestiziddämpfe das CKW- Syndrom entstehen.