Damit wir unseren Pferden wirklich gutes Heu anbieten können, nehmen wir einige Mühen auf uns. Im Gegensatz zum Appenzeller Käse gibt es bei uns aber kein Geheimrezept. Lest einfach unsere drei goldenen Regeln für eine qualitativ hochwertige Heuernte.
Bleib am Boden
Die wichtigste Grundlage ist ein gesunder Boden. Er muss lebendig sein, dass bedeutet er hat viele Organismen und Mikroorganismen. Und damit befindet er sich in einem optimal biologischen Gleichgewicht. Durch die Nachsaat verschiedener Kräuter optimieren wir nicht nur die Bodenqualität, sondern auch das Nährstoffvielfalt für die Pferde.
Deshalb wachsen auf unseren Grünflächen viele Magerwiesengräser, die in der konventionellen Landwirtschaft fast immer durch Hochleistungsgräser und Intensivbewirtschaftung verdrängt wurden. Wir legen dabei Wert auf regionsspezifische Gräser mit großer Arten- und Kräutervielfalt. Unsere Gräser haben einen hohen Rohfaseranteil und eine geringe Energie- und Eiweißdichte. Also genau das, was für die Verdauung eines Pferdes optimal geeignet ist. Außerdem werden unsere Grünflächen konsequent ökologisch bewirtschaftet und mit einem hohen personellen Aufwand frei von Giftpflanzen (z.B. Jakobskreuzkraut) gehalten.
Timing und Technik
Wenn die Gräser und Kräuter ihre Samen ausstreuen, ist der geeignete Zeitpunkt für die Ernte erreicht. Dann ist das Gras blattarm, aber stengelreich und besitzt damit wenig Zucker und Protein, aber einen hohen Rohfaseranteil und somit einen geringen Nährwert. Klingt erstmal gar nicht so fantastisch, aber für die Verdauung des Pferdes ist dieser Zustand optimal. Darüber hinaus gilt bei uns die Devise „Qualität vor Quantität“: Das Mähwerk wird auf maximale Höhe eingestellt und so verhindert, dass Erde, Staub und andere Verunreinigungen in das Heu gelangen. Mit einer niedrigeren Einstellung könnten wir durchaus eine größere Menge Heu ernten, welches aber eine weitaus schlechtere Qualität hätte und weniger pferdegerecht wäre.
Übrigens: Bei uns wird ausschließlich nur der erste Schnitt als Pferdeheu verwendet. Der zweite Schnitt ist nicht geeignet, auch wenn die Pferde ihn lieber mögen. Denn Heu aus dem zweiten Schnitt hat zu geringe Rohfaseranteile, was sich negativ auf die Darmflora auswirkt.
Mach Platz, dann gibt es keine dicke Luft
Eine gute Heuernte wird durch eine noch bessere Lagerung zu einer runden Sache. Das A und O bei der Heulagerung ist die Be- und Entlüftung. Denn Heu besitzt nach der Ernte noch Restfeuchte und gibt diese an seine Umgebung ab. In der achtwöchigen sogenannten „Schwitzphase“ ist der Luftaustausch von besonderer Bedeutung. Deshalb lassen wir zwischen den Ballenreihen sowie zum Boden einen großzügigen Abstand. Obwohl unsere Heuhalle geschlossen ist und so die Ballen vor Feuchtigkeit, Regen und Sonneneinstrahlen schützt, haben die Wände eine optimale Diffusionsfähigkeit.