Gute Pferdetherapie - Der Blog
 

Die drei häufigsten Fehler bei Hufrehe und was wirklich hilft

Laminitis (Hufrehe) ist auch für uns eine sehr nervenaufreibende Krankheit. Im letzten Jahr hatten wir einen Hufrehe-Patienten in Langzeittherapie aufgenommen und es war eine andauernde Berg- und Talfahrt. Immer wenn wir dachten, jetzt ist das Übelste überstanden, folgte prompt der Gegenschlag. Nach sieben Monaten haben wir den armen Kerl endlich mit gutem Gewissen zu seiner Besitzerin geben können. Umso schöner ist es, dass wir seitdem immer mal wieder mit kurzen Videos beglückt werden, in denen unser ehemaliger Patient Sulky und Schlitten zieht oder auch mit seinem liebsten Kumpel übermutig spielt. Das zeigt uns einmal mehr, dass es sich lohnt, diese langwierige Behandlung durchzuziehen und die Vierbeiner langfristig zu heilen.

 

Was macht Hufrehe so kompliziert?

Im Bereich „Hufrehe“ hier auf unserer Hompage haben wir schon ausführlich beschrieben, was genau man unter dieser „Volkskrankheit“ der Pferde versteht und welche Ursachen dahinter stecken. Um das Pferd zu heilen, muss die Verbindung zwischen Hufkapsel und Huflederhaut wieder hergestellt werden. Dies erfordert Geduld, denn die beschädigte Hufkapsel muss sich zunächst erneuen. Bei diesem Prozess müssen optimale Bedingungen bestehen. Umso mehr das System geschädigt ist, desto empfindlicher ist es und desto schneller können Kleinigkeiten den Heilungsprozess aus der Bahn werfen.

Welche Fehler sollte man auf gar keinen Fall machen?

Das Pferd ruhig stellen oder zu Bewegungslosigkeit zwingen (Boxenruhe)

Obwohl Hufrehe wirklich schmerzhaft für das Pferd ist, sollte man es auf keinen Fall an der Bewegung hindern. Im Gegenteil, je mehr Bewegung das Pferd bekommt, umso besser. Der Blutumtrieb, der beim Laufen im Huf angeregt wird, sorgt dafür, dass die notwendigen „Bausteine“ an die zu reparierenden Stellen transportiert werden. Unser Tipp: Schaut was Eurer Liebling selbst an Bewegung anbietet: Auch ein paar Tricks/ein bisschen Kopfarbeit auf dem Reitplatz mit kleinen Schrittrunden zwischendurch ist viel Wert. Auf Spaziergängen können Hufschuhe, sofern sie den Hufmechanismus zulassen, eine wertvolle Unterstützung sein. Die Abwechslung ist übrigens auch psychisch für den Vierbeiner eine tolle Sache!

Schmerzmittel geben

Natürlich möchte man dem Pferd die Schmerzen nehmen, das ist gar keine Frage. Allerdings schaltet man so auch das Warnsystem des Körpers aus. Am Ende tollt der Vierbeiner frohen Mutes darum und richtet damit weiteren Schaden an der sensiblen Aufhängung im Huf an. Besonders fatal ist es, wenn es ein Schmerzmittel mit Phenylbutazon ist. Es verschlimmert die Hufrehe! Unser Tipp: Auch mit Hilfe der Natur kann man sein Pferd in diesen schlimmen Zeiten unterstützen. Weidenrinde und Mädesüß enthalten Salycilate. Diese wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd. Außerdem verbessern sie die Fließfähigkeit des Blutes und damit die Versorgung der Zellen mit Sauerstoff und Nährstoffen.

Verzicht auf wichtige Eiweißlieferanten

Hufrehe, das heißt für viele Pferde auch Weideverbot und eingeschränkte Ernährung. Aber Vorsicht! Für die Reparaturvorgänge in den Zellen werden Proteine dringend benötigt. Unser Tipp: Haltet Euch einfach an das Motto „Weniger ist mehr“. Wenn Weide für den Patienten keine Option ist, kann man ihn oft trotzdem bei kleinen Pausen auf dem Spaziergang die Möglichkeiten zum Grasen geben. Einige machen auch Fehler, den Pferden nur zwei bis dreimal täglich Futter anzubieten. Durch diese Übersäuerung werden Magen,- und Darmgeschwüre provoziert und die Darmbakterien, die dringend gebraucht werden, sterben ebenfalls ab.

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