"Wer auch immer es gewesen sein mag, der die Hufbeschlagpraxis eingeführt hat - er konnte nicht ahnen, dass er damit die Grundlage für mehr Tierleid legte, als ein Mensch je verursachen könnte."
Bracy Clark, 1832
Um zu verstehen, warum Menschen die Idee hatten, Eisen an den Pferdehuf anzubringen, müssen wir weit in die Vergangenheit schauen. Vor rund 14 Jahrhunderten - zu Beginn des Mittelalters – hatte man keine tieferen Kenntnisse von Anatomie und Physiologie der Pferde.
Hufbeschlag war damals eine praktische Antwort auf ein weit verbreitetes Problem: Die Adeligen und ihr Gefolge lebten mit ihren Pferden auf Burgen. Es gab ausgesprochen wenig Platz für Mensch und Tier; die Pferde standen in kleinen Boxen oft 24 Stunden am Tag im schädlichen Ammoniak. Pferde mit kranken, weichen und anfälligen Hufen waren nicht einsetzbar – fatal in Kriegszeiten. Wie also weichen Hufe schnellstmöglich erhärten? Hartes Eisen unter weiches Horn war die einfache und schnelle Lösung.
Geschichte ohne Happy End
Damals hatte man schlichtweg keine Vorstellung davon, welche gesundheitlichen Folgen Hufbeschlag hat. Erstaunlicherweise werden aber bis heute erworbene medizinische Erkenntnisse kaum in die Betrachtung der Hufgesundheit mit einbezogen. Warum ist das so?
Die traurigen Fakten sind:
- Ein Reitpferd in Mitteleuropa gilt mit 20 Jahren als alt. Ein Pferd in einem natürlichen Umfeld erfreut sich dagegen einer Lebenserwartung von 30-40 Jahren.
- Die Erkrankung der Gliedmaße gilt als Haupttodesursache.
- In der Literatur wird über Hufprobleme erst seit der Einführung des Hufbeschlags vermehrt geschrieben.
Wir können uns keinen Reim darauf machen, warum mit all dem Wissen, dass wir haben, immer noch die meisten Pferde beschlagen werden. Umso mehr freuen wir uns, solchen Pferdehaltern zu helfen, die die natürliche Lebensqualität ihres Pferdes durch die Umstellung auf Barhuf unterstützen möchten.